Stadt Gotha:

Welche Bedeutung Gothas großer Friedens- und Kulturpreis der „FRIEDENSTEIN“ besitzt, zeigt sich an der diesjährigen Preisträgerin ganz besonders. Zum ersten Male wird der Preis ins Baltikum vergeben und zwar an die estnische Theologin Anne Burghardt, erste Frau als Generalsekretärin an der Spitze des Lutherischen Weltbundes. In dem Jahr, in dem die Residenzstadt Gotha, der Martin Luther den Namen „Meine göttliche Stadt“ gab, das Jubiläum 500 Jahre Reformation begeht, wird eine Frau von einer der weltweit größten Organisationen für christliche Nächstenliebe, Zusammenhalt der Gesellschaft und Frieden mit dem Preis geehrt.

Was haben Wei Jingsheng, Kurt Masur, Hermann Huber, Walentina Tereschkowa, Karl-Heinz und Almaz Böhm, Königin Silvia von Schweden, die Gruppe „KARAT“ mit Helmut Richter und Ed Swillms sowie Heinz Fischer und Regisseur Prof. Dr. Alexander Kluge gemeinsam? Sie alle sind Preisträger des „FRIEDENSTEIN“, des außergewöhnlichen Kultur- und Friedenspreises der Stadt Gotha, der seit dem Jahr 1997 durch die Kulturstiftung Gotha verliehen wird. Außergewöhnliches Engagement für Frieden, Eintreten für die Freiheit der Kunst und beispielgebendes kulturelles Engagement verbunden mit neuen Ideen und Innovationen in der Bürgergesellschaft eint alle Preisträger, die bisher aus Deutschland, China, Österreich, Schweden und Russland kommen. Im Jahr 2022 haben sich die Gremien der Kulturstiftung Gotha für eine besondere Preisträgerin aus Estland entschieden.

Die europäische Theologin hat seit November als erste Frau den Vorsitz als Generalsekretärin im Lutherischen Weltbund übernommen, welcher in diesem Jahr sein 75-jähriges Jubiläum begeht. Die Stadt Gotha begeht in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum – 500 Jahre Reformation in Gotha.

Frau Burghardt ist als estnische Theologin weltumspannend aktiv und vereint Millionen Menschen weltweit. Sie ist eine ausgewiesene Expertin in Theologie und setzt sich für Ökumene und internationale Beziehungen ein. Sie sagte einmal: „Meines Erachtens gehört es zu den zentralen Aufgaben der Kirche, dass man die drei altkirchlichen Dimensionen immer wahrnimmt: Kerygma, Liturgia, Diakonia, also: die Verkündigung des Evangeliums, Gottesdienst und Gebet sowie Dienst am Mitmenschen.“ Hier wird schon deutlich, wie wichtig ihr das Miteinander der Menschen ist.

Der Preis „Der Friedenstein“ wird an sie verliehen und setzt damit ein Zeichen zur Vereinigung Estlands und Deutschlands sowie ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung des Glaubens in Zeiten, wo Glauben und Hoffnung schwinden.

Mit Anne Burghardt wird der Friedenstein zum 10. Mal verliehen – an die erste Frau an der Spitze des Lutherischen Weltbundes, an die erste Repräsentantin Mittel- und Osteuropas im Lutherischen Weltbund – erstmals wird der Preis „Der Friedenstein“ nach Estland verliehen und erstmals an eine Theologin.

Die Preisverleihung wird am 5. Mai 2022 im Schloss Friedenstein zu Gotha stattfinden. Die zu diesem Zeitpunkt geltenden gesetzlichen Bestimmungen im Rahmen der Corona-Pandemie werden eingehalten.

Bild: Rev. Anne Burghardt, General Secretary of The Lutheran World Fed | © LWF/A. Danielsson

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