RAG Gotha – Ilm-Kreis – Erfurt e. V.:
Die RAG Gotha-Ilm-Kreis-Erfurt überreichte am 28.07.2021 in Ellichleben an vier Projekte aus dem Ilm-Kreis Förderschecks aus dem LEADER Förderprogramm der EU. Damit können die Projekte mit der Umsetzung starten.
„Für die RAG sind Daseinsvorsorge und die Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum essentielle Bestandteile der Arbeit. Die Sanierung des Bürgerhauses in Ellichleben leistet dazu einen wertvollen Beitrag“, sagt Rainer Zobel, Vereinsvorsitzender der RAG Gotha-Ilm-Kreis-Erfurt.
Das Bürgerhaus in Ellichleben befindet sich in der 1901 errichteten alten Schule, welche jedoch stark renovierungsbedürftig ist. Vor allem der Küchenbereich entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen und kann daher nicht genutzt werden. Nach der Sanierung und dem barrierefreien Umbau können sich die örtlichen Vereine sowie ortsübergreifende Gruppierungen wieder hier treffen. „Des Weiteren steht das Bürgerhaus für den Seniorentreffpunkt, als Probenraum, für Kulturangebote, Eltern-Kind-Angebote und als Versammlungsraum zur Verfügung“, sagt Bürgermeister Uwe Leuthardt. Mit der Förderung von 94.723,19 Euro werden Maßnahmen an Dach, Fassade, Innensanierung: Treppenhaus, Vereinszimmer, Küche, Barrierefreiheit durch Lift im Treppenhaus, Elektrik und Präsentationstechnik bezahlt.
Neben den großen Anträgen können auch Anträge unter 5.000 Euro Investitionssumme gestellt werden. Die Kleinprojekte werden mit 75 % gefördert. Der Förderverein Klosterkirche e. V. aus Ichtershausen hat z. B. einen solchen Antrag gestellt. Damit wurde das Angebot des Infozentrums „Romanik und Reformation am Lutherweg“ erweitert. Der Veranstaltungsraum ist zentraler Bestandteil des Konzeptes und verbindet die Ausstellung mit der Nutzung als einerseits kommunikatives und gesellschaftliches Zentrum für die Anwohner des Ortes und der unmittelbaren Umgebung, andererseits besteht eine Vielzahl von touristischen Anknüpfungspunkten zum lnformationszentrum – auf Luthers Spuren wandeln, Pilgern, Radwandern und Wandern auf dem Abschnitt des Lutherwegs zwischen Arnstadt und Erfurt, regionale Angebote im Klostergut. „Durch die Förderung in Höhe von 3.725,65 Euro können wir einen Beamer sowie einen Ofen anschaffen, um das Infozentrum ganzjährig nutzen zu können und Veranstaltungen mit Filmbeiträgen durchführen zu können“, sagt Hartwig Heyder vom Förderverein.
Ein weiteres Kleinprojekt hat der Riechheimer Kultur- und Freizeitverein e. V. eingereicht. Er möchte an zwei Stellen in Riechheim überdachte Sitzplätze einrichten, die sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Wanderer, Radfahrer und Senioren zur Verfügung stehen sollen, um dort anzuhalten, sich auszuruhen und ins Gespräch zu kommen. Der erste Standort ,,Picknickplatz am Bücherbaum“ wird bereits durch Ortsansässige, Touristen und Radfahrer genutzt und befindet sich im Altort neben der Zisterne. Der zweite Standort „Auspannen an der Haardt“ liegt am landwirtschaftlichen Weg zwischen den Dörfern Riechheim und Elleben. Der Weg wird gleichzeitig als Fuß- und Radweg intensiv genutzt. Inhalt der Förderung von 3.738,37 Euro sind hierbei die Bausätze für die Sitzgruppen, das Material zur Bereitstellung der Bodenoberfläche sowie die Eigenleistungen für die Maßnahmen. Die Förderung der Eigenleistung ist eine Besonderheit der Kleinprojekte, ergänzt Christin Zander, LEADER-Managerin der RAG.
Anja und Levi Beck aus Neuroda erhalten 3.211,39 Euro Förderung, um die MODUL(B)AR zu entwickeln. Dies ist ein kompaktes Möbelelement, welches durch Kombination zu einer Theke/Bar zusammengefügt werden kann oder alleine genutzt wird. Die Module werden aus recycelten Materialien gebaut. Das Ziel ist es, die Pop-Up-Kultur im ländlichen Raum weiter zu etablieren und die MODUL(B)AR für die „Offenen Räume“ im Pfarrhaus Neuroda zu nutzen. Das Pfarrhaus wird bis 2022 zu einem Co-Workingspace und einem Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen und die Dorfgemeinschaft umgebaut.
Marie-Luise Will, LEADER-Managerin der RAG, weist auf den neuen Projektaufruf der RAG Gotha-Ilm-Kreis-Erfurt hin: „Es werden gerade wieder neue Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes gesucht. Sie können sich noch bis 31.08.2021 bewerben.“ Weitere Informationen finden Sie unter www.rag-gotha-ilm-kreis-erfurt.de.
Ansprechpartner
RAG Gotha – Ilm-Kreis – Erfurt e. V.
Vorsitzender: Rainer Zobel
LEADER-Management für die RAG
Thüringer Landgesellschaft mbH
Heike Neugebauer, Tel.: 0361 4413111, Mail:
Christin Zander, Tel.: 0361 4413216, Mail:
Marie-Luise Will, Tel.: 0361 4413213, Mail:
Hintergrund
LEADER steht für Liaison entre actions de développement de l’économie rurale (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und ist eine Methode zur Förderung der ländlichen Räume durch die EU.
In Thüringen gibt es 15 LEADER-Regionen, die den gesamten ländlichen Raum abdecken. Jede Region hat im Laufe des Jahres 2015 unter breiter Bürgerbeteiligung eine regionale Entwicklungsstrategie (RES) erarbeitet, die Handlungsfelder, Ziele und Projektideen enthält. Diese ist Grundlage für die Arbeit der RAG in der aktuellen Förderperiode 2014-2020. In jeder Region gibt es eine Regionale Aktionsgruppe (RAG), in der verschiedene Akteure gemeinsam über die Verwendung von Fördermitteln entscheiden. Für ausgewählte Vorhaben stehen Fördermittel des Landes und des EU-Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zur Verfügung.
Vier der 15 thüringischen Regionalen Aktionsgruppen haben die Thüringer Landgesellschaft mbH damit beauftragt, dass LEADER-Management zur Umsetzung des Gesamtprozesses durchzuführen.
Seit 2007 werden durch die RAG Gotha – Ilm-Kreis – Erfurt e. V. Projekte und Prozesse initiiert und durch das LEADER-Management begleitet. Dabei versteht sich die RAG nicht nur als Verteiler der LEADER-Fördermittel, sondern hat die Entwicklung der Region insgesamt im Blick. Dies zeigt sich auch in der Vielzahl und Vielfalt der Projektanfragen und Beratungsgespräche seitens kommunaler und privater Akteure in der Region.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.rag-gotha-ilm-kreis-erfurt.de/
Bild: Lutherweg | © TTG/Joachim Negwer (Cross Media Redaktion)