TU Ilmenau:
Wenn das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft heute auf Deutschlandtour geht, ist auch die Flora Incognita mit an Bord. Die von Forscherinnen und Forschern der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena entwickelte App zur Pflanzenbestimmung ist eines von 25 ausgewählten Exponaten, die bis zum 16. September Menschen jeden Alters in dem schwimmenden Science Center zum Entdecken, Ausprobieren und Mitmachen einladen. Auf ihrer viereinhalbmonatigen Fahrt legt die MS Wissenschaft, eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, in 31 Städten unter anderem an Spree, Rhein, Neckar, Mosel und Saar an. Dabei können im „Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!“ junge Menschen ab etwa zwölf Jahren auch hinter die Forschungskulissen schauen und werden so neugierig auf Wissenschaft und Forschung gemacht.
Flora Incognita, die App zur automatischen Pflanzenbestimmung, ist mit mehr als fünf Millionen Installationen überaus erfolgreich. Aber welche Technik steckt dahinter? Welche Methoden haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Entwicklung der App angewendet? Was motivierte sie, die App zu entwickeln? Und welchen Beitrag können Privatpersonen zur Überwachung der Biodiversität und damit zum Schutz der Natur leisten? Antworten auf diese Fragen erhalten die Besucherinnen und Besucher an Bord der MS Wissenschaft – und dabei ist Anfassen ausdrücklich erlaubt. Im Bauch des umgebauten Frachtschiffs wird die Flora Incognita auf einem Touchscreen simuliert. So können Naturbegeisterte auf einer virtuellen Wiese verschiedene Pflanzenarten auswählen und sie erfahren, wie die Pflanzen heißen und welche Bedeutung sie für den Naturschutz und für die Wissenschaft haben. Anhand von Karten und Videos wird gezeigt, wie die Flora Incognita einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation der Pflanzenvielfalt leistet.
Seitdem die App vor vier Jahren veröffentlicht wurde, wurde sie über fünf Millionen Mal auf Android-, iOS- und Harmony-OS-Geräten installiert – weit über Deutschland hinaus: 45 Prozent der Installationen finden von außerhalb Deutschlands statt und die App ist derzeit in 19 Sprachen kostenlos verfügbar. Der Datenbestand umfasst die gesamte deutsche wildwachsende Flora mit rund 3.000 Arten und weitere 2.000 prominente Pflanzenarten Zentraleuropas. In den Sommermonaten finden an einem einzigen Tag bis zu 370.000 Pflanzenbestimmungen statt.
Auf der MS Wissenschaft, die eine Länge von 102 Metern und eine Ladefläche von 600 Quadratmetern hat, ist die Flora Incognita in der Regel täglich von 10 bis 19 Uhr zu erleben, Schulklassen sind schon ab 9 Uhr willkommen. Zusätzlich zur Ausstellung gibt es in vielen Städten entlang der Route ein Rahmenprogramm mit Diskussionsveranstaltungen, wissenschaftlichen Filmabenden und Workshops für Schulklassen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Informationen zur Flora-Incognita-App: www.floraincognita.de
Informationen zur MS Wissenschaft, den Anlegestellen und -daten sowie Führungen durch die Ausstellung: www.ms-wissenschaft.de
Bild: Flora-Incognita, die kostenlose App zur automatischen Pflanzenbestimmung, ist mit an Bord der MS Wissenschaft. | © TU Ilmenau