Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt:

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt beteiligt sich auch in diesem Jahr an der Museumsnacht der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha am Samstag, 30. Oktober. Erstmalig präsentiert sich dabei auch die Sammlung Perthes. Insgesamt bietet die Forschungsbibliothek Gotha jeweils drei Führungen auf Schloss Friedenstein und im Perthes-Forum an. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Um 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr finden Führungen durch die historischen Schauräume der Bibliothek auf Schloss Friedenstein statt. Hierbei wird in die bewegte und eindrucksvolle Geschichte der 1647 gegründeten Bibliothek eingeführt, in deren Bestand sich vor allem die Brüche des 20. Jahrhunderts spiegeln. Es werden herausragende Objekte aus den vielfältigen Sammlungen an Handschriften, historischen Drucken, Karten und Zeichnungen vorgestellt, darunter prachtvoll illuminierte spätmittelalterliche Handschriften, frühneuzeitliche Handschriften und Drucke zur Reformation und Aufklärung, Dokumente zur Auswandererbriefsammlung sowie orientalische Handschriften.

Um 19, 20.15 und 21.30 Uhr finden Führungen durch die Räume der Sammlung Perthes im Perthes-Forum (Justus-Perthes-Straße 5) statt. Als einziges auf dem europäischen Kontinent erhaltenes Kartenverlagsarchiv enthält sie einzigartiges Quellenmaterial zur Entwicklung der Kartografie und Geografie im 19. und 20. Jahrhundert. In der Geschlossenheit und Verflechtung ihrer Bestände dokumentiert die Sammlung die letzte Phase des Entdeckungszeitalters, während der das Innere der nichteuropäischen Kontinente und die Polargebiete erforscht wurden. Gezeigt werden ausgewählte Objekte zur Geschichte des Verlags und der Kartografie.

Bitte beachten Sie: Für die Veranstaltung gilt die „3G“-Regel. Während der Führung muss ein qualifizierter Mund-Nasenschutz getragen werden.
Die maximale Personenanzahl auf Schloss Friedenstein beträgt je Führung 15 Personen, im Perthes-Forum je Führung 10 Personen. Die Eintrittskarten werden ausschließlich an der Schlosskasse der Stiftung Schloss Friedenstein verkauft.

Forschungsbibliothek Gotha lädt zur Sonderführung am Reformationstag ein

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt lädt auch in diesem Jahr alle Interessierten zu einer thematischen Sonderführung am Reformationstag, 31. Oktober, um 14 Uhr, durch die historischen Schauräume im Ostflügel des Schlosses Friedenstein ein. Die Führung steht in diesem Jahr unter dem Titel „Luther und die Bibel“.

Martin Luthers Bibelübersetzung ist bis heute ein wesentliches Zeugnis der Reformation. Nachdem der Wittenberger Reformator auf dem Reichstag zu Worms im April des Jahres 1521 einen Widerruf seiner Lehren gegenüber Kaiser Karl V. verweigert hatte, begann für ihn eine politisch schwierige, theologisch aber ungemein fruchtbare Zeit. Um ihn aus dem Fokus der politischen Großwetterlage zu nehmen, ließ der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise ihn auf der Rückreise nach Wittenberg in der Nacht auf den 5. Mai 1521 von Bewaffneten festnehmen und auf die Wartburg bei Eisenach verbringen. Auf der Festung beginnt Martin Luther im Herbst das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen. Als Vorlage diente ihm ein Exemplar der griechischen Bibel des Erasmus von Rotterdam, zusammen mit dessen eigener lateinischen Übersetzung sowie der Vulgata. Dieses Ereignis ist der Ausgangspunkt der thematischen Führung durch die historischen Räume der Forschungsbibliothek Gotha, in der anhand von ausgewählten Handschriften und historischen Drucken, vor allem von Bibelwerken, die Bedeutung der Hl. Schrift für den Protestantismus aufgezeigt wird. Es führt Dr. Hendrikje Carius, Historikerin und stellvertretende Direktorin der Bibliothek.

Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt einen weltweit herausragenden Bestand an Handschriften, Nachlässen und Autografen zu den geistesgeschichtlichen Grundlagen und der Formierungsphase der Reformation sowie zu ihrer Wirkungsgeschichte und zur Lebenswelt des Protestantismus bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein. Allein die sogenannten Reformationshandschriften aus dem 16. Jahrhundert umfassen 260 Bände mit fast 16.000 Einzeldokumenten.

Bitte beachten Sie: Für die Veranstaltung gilt die „3G“-Regel. Während der Führung muss darüber hinaus ein qualifizierter Mund-Nasenschutz getragen werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Eine Anmeldung bis zum 29. Oktober wird deshalb dringend empfohlen. Der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um eine Spende für den Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha gebeten. Link zur Anmeldung

Bild: Bibliotheksgalerie in der Forschungsbibliothek Gotha | © Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt

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