TU Ilmenau:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Technischen Universität Ilmenau gut 200.000 Euro für drei Jahre bewilligt, um ihre Open-Access-Dienste auszubauen. Dadurch werden mehr Forschungsergebnisse der Universität weltweit kostenfrei verfügbar.

Bereits von 2015 bis 2020 erhielt die TU Ilmenau Fördergelder vom größten deutschen Fördermittelgeber, um ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen als Open-Access-Publikationen frei zugänglich zu machen. Nun konnte die Universität als erste Hochschule in Thüringen erneut Mittel bei der DFG einwerben, mit denen sie das Programm in den Jahren 2022 bis 2024 weiterentwickeln wird.

Das Schlagwort für die zeitgemäße Form wissenschaftlichen Publizierens lautet Open Access. Wenn wissenschaftliche Veröffentlichungen ohne rechtliche und technische Hürden jederzeit und an jedem Ort kostenfrei zugänglich sind, hat das nicht nur für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Vorteile, deren Forschungsergebnisse mit größtmöglicher Reichweite veröffentlicht werden. Durch Open Access wird auch der wissenschaftliche Austausch vereinfacht und beschleunigt und freier Zugang zu den Ergebnissen der meist öffentlich finanzierten Forschung geschaffen.

So vorteilhaft Open Access aber für die Allgemeinheit auch ist – die Entwicklung wird von den weltweit operierenden großen Wissenschaftsverlagen gebremst. Wenn Forscher einen Aufsatz oder ein ganzes Buch frei zugänglich bei ihnen publizieren wollen, verlangen viele Verlage hohe Gebühren oder erlauben den freien Online-Zugang zu den Veröffentlichungen erst gar nicht. Daher haben viele Hochschulen, darunter die TU Ilmenau, eigene Publikationsfonds eingerichtet, um ihre Forscherinnen und Forscher finanziell zu unterstützen. Auf diese Weise sind seit der ersten DFG-Förderung im Jahr 2015 bereits 149 wissenschaftliche Publikationen finanziell unterstützt worden.

Im Jahr 2020 erreichte die TU Ilmenau nach sechs Jahren die maximale Förderdauer des Vorgängerprogramms und bewarb sich im vergangenen Jahr für das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft neu aufgelegte Programm „Open-Access-Publikationskosten“. Mit dem Programm will die DFG den Hochschulen dadurch Planungssicherheit geben, dass diese ihre Zahlungen an die Wissenschaftsverlage langfristig steuern und regulieren können. In ihrem Antrag an die DFG präsentierte die Universitätsbibliothek der TU Ilmenau ein ausgewogenes Konzept für solche zentralen Steuerungsabläufe, das konsequent auf hohen Nutzen für die Forschung ausgerichtet ist und alle beteiligten Bereiche der Universität einbindet. Das Konzept überzeugte die Gutachtergruppe rundum und die DFG bewilligte der TU Ilmenau mehr als 200.000 Euro, um ihre Open-Access-Dienste in den nächsten drei Jahren weiterzuentwickeln.

Nicht nur für die Forschung an der Universität ist das eine gute Nachricht, die so die Verbreitung ihrer Forschungsergebnisse weiter steigern kann. Die weltweit freie Verfügbarkeit qualitätsgesicherter Fachpublikationen bedeutet auch Öffnung der Wissenschaft für alle – in Zeiten eines steigenden Bedarfs an wissenschaftlich gesicherten Informationen ein Gebot der Stunde.

Informationen: www.tu-ilmenau.de/open-access

Bild: Open Access | © TU Ilmenau

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