Ilm-Kreis:
Im Ilm-Kreis werden noch in diesem Jahr zwei speziell ausgebildete Fachkräfte im ländlichen Raum unterwegs sein, die aktiv das Thema Vereinsamung im Alter angehen sollen.
Landrätin Petra Enders dazu: „Mit der Thüringer Initiative gegen Einsamkeit im Projekt AGATHE wollen wir vor allem im ländlichen Raum Gemeinschaft für ältere und alte Menschen schaffen. Unser Konzept überzeugte das Sozialministerium Thüringen. Am 5. August wurde der Zuwendungsbescheid durch Sozialministerin Heike Werner übergeben.“
Mit dem Programm AGATHE werden Beratungs-, Informations- und Weitervermittlungsangebote konkret an ältere, von Vereinsamung bedrohte Menschen herangebracht.
„Ausgebildete AGATHE-Fachkräfte unterbreiten alleinlebenden Seniorinnen und Senioren Angebote, um weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Mit Hilfe des Sozialplans des Ilm-Kreises wurden zwei Sozialräume, die ländlich geprägt sind, definiert. Hier werden die „SeniorenkümmerInnen“ aktiv sein. Unterstützungs- und Hilfsangebote für alte und ältere Menschen, die über medizinische Versorgung hinausgehen und vor allem einsame Menschen ansprechen, fehlen hier besonders.
Zum würdigen Altern gehört auch Gemeinschaft und soziale Teilhabe. Ein Gespräch, ein Besuch, die Ermutigung andere zu treffen, das sind wichtige Schritte, um aus der eigenen Einsamkeit herauszukommen. Die AGATHE-Fachkräfte werden bestehende Strukturen und Netzwerke vor Ort nutzen, sie sichtbar machen und gezielt Menschen ansprechen, die von ihnen profitieren können“, erklärt Landrätin Petra Enders das Projekt.
Im Sozialraum Geratal gehören 29 Prozent der Bevölkerung der Altersgruppe der ab 63-Jährigen an, im Sozialraum Riechheimer Berg-lmtal sind es 23 Prozent. Wo Netzwerke durch den Wegzug von Angehörigen oder dem Versterben von WegbegleiterInnen zusammenbrechen, können die AGATHE-Fachkräfte Perspektiven aufzeigen, bevor eine geliebte Heimat verlassen werden muss.
„Altern in Würde heißt, da alt zu werden, wo sich die Menschen wohlfühlen. Hier bei uns im ländlichen Raum ist das oft das Dorf, in dem man geboren und aufgewachsen ist. Das Programm AGATHE trägt nachhaltig zu einer inklusiven Gesellschaft und selbstbestimmten Altern bei.“, so die Landrätin.
„Ich danke Frau Ministerin Heike Werner, die gerade im Bereich der Senior*innenarbeit viel in Thüringen vorangebracht hat. Sie steht für eine moderne und offene Senioren- und Familienpolitik und sagt: „Familie ist dort, wo Menschen in den unterschiedlichsten Formen miteinander leben und über mehrere Generationen füreinander sorgen.“
Beim Besuch der Ministerin hat der Ilm-Kreis ausdrucksstark gezeigt, was mit der Förderung und Unterstützung aus dem Land alles möglich ist.
Auch die Vertreter*innen der Senior*innenbeiräte nutzten die Gelegenheit, ihre Vorstellungen und Anregungen der Ministerin mit auf den Weg zu geben. Zum Beispiel erwarten sie auch Initiativen, die Senior*innenarbeit in der Sozialgesetzgebung fest zu verankern. Bei der Vorstellung des Projektes waren auch die Bürgermeister anwesend, die das Agathe Projekt begrüßen und auch unterstützen.
Bild: Übergabe AGATHE-Förderbescheid durch Thüringens Sozialministerin Heike Werner | © LRA Ilm-Kreis