Stadt Ilmenau:
Die Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau ist eine von sechs Kommunen deutschlandweit, die für eine Fallstudie zur Entwicklung von Innenstädten unter neuen Rahmenbedingungen und einem veränderten Einkaufsverhalten ausgewählt wurden.
Für die Expertise werden sowohl die Gewerbetreibenden als auch die Einwohnerinnen und Einwohner befragt, außerdem wird die Situation vor Ort analysiert. „Der stetig wachsende Online-Handel und die voranschreitende Digitalisierung haben die Einzelhandelslandschaft in den Städten und Regionen in Deutschland erheblich verändert. Verstärkt wird über zukunftsfähige Innenstädte diskutiert“, erklärte Elisabeth Kopischke vom beauftragten Stadtforschungs- und Planungsbüro Junker+Kruse aus Dortmund.
Daher werden im Rahmen eines Forschungsauftrages des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des Online-Handels auf den Einzelhandel und insbesondere ihre Folgen für die Entwicklung der Innenstädte in Deutschland untersucht. Beteiligt an der Studie sind die HafenCity Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg.
In der Zeit vom 18. Juli bis zum 4. September 2022 werden Bürgerinnen und Bürger aus Ilmenau in einer Online-Umfrage zu verschiedenen Themen befragt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich bei der Befragung dazu äußern, was für sie eine attraktive Innenstadt ausmacht, zu welchem Zweck sie das Zentrum aufsuchen und ob sich ihr Einkaufsverhalten durch die Pandemie verändert hat. In einer gesonderten Umfrage können die Gewerbetreibenden in der Innenstadt wiederum aus ihrer Perspektive die Entwicklung der Innenstadt einschätzen.
„Wir möchten unsere wunderschöne Innenstadt als lebendigen Mittelpunkt der Stadt Ilmenau erhalten, sie aber auch im Interesse der Menschen weiterentwickeln. Daher bedanke ich mich schon jetzt bei allen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch bei unseren Gewerbetreibenden dafür, dass sie an der Umfrage teilnehmen. Die Auswertung wird uns eine Leitlinie zur Entwicklung unserer Innenstadt sein“ sagte Oberbürgermeister Daniel Schultheiß (parteilos).
Das Beratungsbüro Junker+Kruse ist mit der Stadt Ilmenau vertraut: Aus der Feder der Ingenieure stammt auch das Einzelhandelskonzept, dessen Fortschreibung der Stadtrat im Oktober des vergangenen Jahres beschlossen hat. In dem Vorgängerpapier werden der Stadt eine „lebendige und vielfältige Innenstadt und eine verhältnismäßig geringe Ausprägung von Einzelhandelsstandorten auf der sogenannten ‚grünen Wiese‘“ attestiert. Allerdings sorge der wachsende Online-Handel, beschleunigt durch die Corona-Krise, generell für einen „schleichenden Abwärtstrend der Zentren“, wird festgestellt.
Die Fallstudie samt der Umfrage soll einen Beitrag zur Entwicklung von Möglichkeiten leisten, wie Innenstädte besser auf die veränderten Rahmenbedingungen vorbereitet und damit als lebendige Zentren erhalten werden können.
Über folgenden Link gelangen Sie zur Umfrage der Einwohnerinnen/Einwohner.
Über folgenden Link gelangen Sie zur Befragung der Gewerbetreibenden in der Innenstadt.
Bild: Blick auf Ilmenau | © Regionalmanagement Thüringer Bogen/Michael Reichel