Stiftung Jugend forscht e. V.:
14 Jungforscherinnen und Jungforscher aus Thüringen qualifizieren sich für das 57. Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb
Für den 57. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich 14 junge MINT-Talente aus Thüringen qualifiziert. Die Landessiegerinnen und Landessieger wurden heute in Jena ausgezeichnet. Beim diesjährigen Online-Landeswettbewerb, gemeinsam ausgerichtet von der JENOPTIK AG und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), präsentierten 49 Jungforscherinnen und Jungforscher insgesamt 28 Forschungsprojekte.
Rückenschmerzen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Um hier Abhilfe zu schaffen, entwickelten Antonia Heß (18), Janek Meister (18) und Hannes Hartmann (17) von der Goetheschule Ilmenau ein spezielles Sensorsystem. In Verbindung mit einer App warnt es Nutzerinnen und Nutzer im Falle einer falschen Sitzhaltung, sodass sie ihre Position korrigieren können. Die drei errangen den Landessieg im Fachgebiet Arbeitswelt. Hannah Gerke (18), Fabio Stephan (17) und Vanessa Müller (19) vom Spezialschulteil am Staatlichen Gymnasium „Albert Schweitzer“ in Erfurt wurden mit dem Landessieg im Fachgebiet Biologie ausgezeichnet. Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Mikroorganismen für den biologischen Pflanzenschutz untersuchten sie die Wechselwirkungen dieser Kleinstlebewesen in der Rhizosphäre, also dem Teil des Bodens, der direkt durch eine lebende Wurzel beeinflusst wird.
Im Fachgebiet Chemie siegte Elisabeth Nitz (16) vom Schülerforschungszentrum Erfurt. Die Jungforscherin befasste sich mit dem Phänomen, dass zahlreiche Sorten weißer Schokolade nachleuchten, nachdem sie mit UV-Licht angestrahlt wurden. Ihre Analysen ergaben, dass es sich bei diesem Phänomen, das durch die Komponenten Zucker und Riboflavin verursacht wird, nicht – wie zunächst angenommen – um Phosphoreszenz, sondern um die seltenere sogenannte verzögerte Fluoreszenz handelt. Konrad Gralher (18) von der Freien Waldorfschule Göttingen überzeugte die Jury in Geo- und Raumwissenschaften. Er beschäftigte sich mit einem satellitengestützten analogen Verfahren zur Übertragung von Wetterbildern aus dem All. Sein Ziel war die Vereinfachung des Empfangs- und Dekodierungsprozesses, um das Verfahren noch mehr Meteorologinnen und Wissenschaftlern zugänglich zu machen.
Im Fachgebiet Mathematik/Informatik konnten sich Peter Lemke (18) und Dustin Zimmermann (17) vom Henfling-Gymnasium Meiningen durchsetzen. Angesichts der aktuellen Coronapandemie entwickelten die beiden ein sensorbasiertes Messgerät, das anzeigt, wann ein Klassenraum gelüftet werden muss. Die Messergebnisse werden dann für ein komplettes Schulgebäude auf einer Website ausgewiesen. Physik-Landessiegerin wurde Julianna Marie Sierka (16) vom Carl-Zeiss-Gymnasium Jena. Sie erforschte Herstellungsmethoden von kohlenstoffbasierten Quantenpunkten. Das sind Halbleiterpartikel von wenigen Nanometern Größe mit einzigartigen optischen und elektronischen Eigenschaften.
Pro Jahr sterben in Deutschland etwa 15 Prozent der Bienenvölker infolge eines Varroamilbenbefalls. Daniel Cermann (17), Richard Ueltzen (17) und Albert Dehne (18) vom Staatlichen Gymnasium „Albert Schweitzer“ in Erfurt entwickelten eine neue Methode zur Behandlung befallener Bienen. Die Tiere werden optisch am Bienenstockeingang identifiziert und können so gezielt zur Behandlung abgesondert werden.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 57. Bundesfinale vom 26. bis 30. Mai 2022 in Lübeck statt. Gemeinsame Ausrichter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und das Forschungsforum Schleswig-Holstein e. V. als Bundespate.