PolymerMat e. V. – Kunststoffcluster Thüringen:

Der PolymerMat e. V., das Netzwerk der Thüringer Kunststoffindustrie, hat bereits am 14. September 2021 in Ilmenau einen neuen Vorstand gewählt.

Als Vorsitzender des Vorstandes von PolymerMat e. V. wurde Matthias Düngen wiedergewählt. Er hat 2018 gemeinsam mit Martin Langlotz die Lean Plastics Technologies GmbH gegründet, die seither im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau ansässig ist. Düngen und Langlotz sind Geschäftsführer des Unternehmens. Die beiden Gründer haben zuvor gemeinsam als Wissenschaftler am Fachgebiet Kunststofftechnik der TU Ilmenau unter der Leitung von Professor Michael Koch gearbeitet. Die Lean Plastics Technologies GmbH verarbeitet thermoplastische Kunststoffe zu Pulvern für Additive Manufacturing (3D-Druck). Da bislang nur eine geringe Kunststoffauswahl besteht, bietet das Pulverisierungsverfahren von LPT vielfältige Möglichkeiten, die Bandbreite nutzbarer Kunststoffe zu erweitern und damit neue Anwendungsfelder für den 3D-Druck mit thermoplastischen Kunststoffen zu erschließen.

Prof. Florian Puch, Leiter des Fachgebiets Kunststofftechnik an der TU Ilmenau und wissenschaftlicher Leiter am Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) in Rudolstadt, einem An-Institut der TU Ilmenau, wurde zum Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden gewählt. Prof. Puch steht seit dem 1. März 2021 dem Fachgebiet Kunststofftechnik vor. Er wurde als Nachfolger des in der Jahresmitte 2017 verstorbenen Prof. Michael Koch berufen, der das Fachgebiet als Stiftungsprofessur ab 2009 aufgebaut hatte. Florian Puch widmet sich in Forschung und Lehre der Funktionalisierung von Kunststoffen und der Konzeption und Realisierung neuartiger Maschinensysteme für die Kunststoffverarbeitung. Im Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) an der TU Ilmenau ist er für den Kompetenzschwerpunkt „Kunststofftechnik und Leichtbau“ zuständig.

Mit Viktoria Rothleitner wurde eine weitere Vertreterin eines Start-ups als Stellvertreterin der Vorstandsvorsitzenden gewählt. Sie gründete gemeinsam mit Oliver Eckardt aus einem Forschungstransferprojekt heraus die Polytives GmbH in Jena. Mit ihrem Unternehmen wurde sie Preisträgerin des Clusterpreis Chemie/Kunststoffe des IQ Innovationspreises Mitteldeutschland in 2020. Die Polytives GmbH entwickelt und produziert neuartige Additive für Kunststoffe, die für Eigenschaften wie Härte oder Porösität zuständig sind, zum Beispiel im Zahnersatz. Herkömmliche Additive, also Fremdstoffe, sind oft unverträglich oder verlieren ihre Wirkung mit der Zeit. Das Jenaer Unternehmen kann mit ihrer Innovation viele dieser Fremdstoffe ersetzen. Ihre Additive bestehen aus dem gleichen Material wie der Kunststoff selbst. Damit stellen sie eine sichere Alternative zu giftigen Zusatzstoffen dar.

Als weiterer Stellvertreter wurde Markus Schmuhl in den Vorstand gewählt. Er vertritt gewissermaßen die traditionelle Thüringer Kunststoffindustrie, denn sein Unternehmen wurde im Grundbestand bereits zu DDR-Zeiten als Kleinfirma gegründet, erfuhr aber 1991 eine Neugründung, die zu dem heutigen mittelständischen Unternehmen mit fast 120 Beschäftigten führte. Die Schmuhl FVT GmbH & Co. KG ist ein wichtiger Zulieferer der Automobilindustrie, der Medizintechnik und ist an einer Reihe von Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt. Das Unternehmen stellt Kunststoffteile und Faserverbundstoffe auf der Basis von Polyester-Harzen, Phenolharzen, Polyuretanen und Glas-, Karbon- sowie Aramidfasern her. Gefragt sind diese Produkte insbesondere im Leichtbau in der Automotiv-Branche, aber auch in der Luftfahrtindustrie.

Bild: Der Vorstand des PolymerMat e. V. : (v.l.) Matthias Düngen, Vorsitzender des Vorstands, sowie die Stellvertreter Prof. Florian Puch, Viktoria Rothleitner und Markus Schmuhl | © PolymerMat

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