Thüringer Landesamt für Statistik:
Die Unternehmen des Ilm-Kreises mussten zwar mit 55 Millionen Euro eine heftige Umsatzeinbuße hinnehmen, hielten sich aber dennoch auf dem zweiten Platz nach Spitzenreiter Landkreis Gotha. Dieser erreichte mit seiner Industrie einen Umsatz von knapp 1,7 Milliarden Euro und verbuchte eine Steigerung um 15,9 Prozent. Im Ilm-Kreis lag der Umsatz etwas leicht unter 1,5 Milliarden Euro, ein Minus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf dem dritten Platz folgt die kreisfreie Universitätsstadt Jena mit 1,25 Milliarden Euro. Die Jenaer konnten mit 275,7 Millionen Euro insgesamt den höchsten Umsatzzuwachs erwirtschaften, eine Steigerung um 28,2 Prozent. Im Milliardenbereich folgt dann noch der Wartburgkreis mit 1,2 Milliarden Euro und einer Umsatzsteigerung von 15,4 Prozent.
Die Einbuße im Ilm-Kreis war ausschließlich durch den rückläufigen Export verursacht, der um 25,7 Prozent oder 190,2 Millionen Euro absank und am Ende 550 Millionen Euro betrug. Beim Inlandsumsatz konnten die Unternehmen im Ilm-Kreis ebenfalls wie andere Kreise ein Plus verzeichnen, nämlich 17,6 Prozent, die den Einbruch ein wenig ausglichen. Hingegen gelang es im Landkreis Gotha sowohl beim Inlands- als auch beim Auslandsumsatz Steigerungen zu erzielen. Mit gut einer Milliarde Euro konnte der Inlandsumsatz um 9,5 Prozent wachsen, mit knapp 630 Millionen Euro steig der Auslandsumsatz sogar um 28,5 Prozent an.
Die Exportquote, der Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz in Thüringen insgesamt, betrug im 1. Halbjahr 2021 im Durchschnitt 37,4 Prozent und lag um 0,3 Prozentpunkte über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die kreisfreie Stadt Jena mit 936 Millionen Euro Ausfuhren und einem Plus von 32 Prozent weist die höchste Exportquote mit 74,8 Prozent aus. Die Thüringer Industriebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten erreichten einen Gesamtumsatz von 16,4 Milliarden Euro (bei gleicher Anzahl von Arbeitstagen) und damit eine Umsatzsteigerung von zwei Milliarden Euro, ein Plus von 14,2 Prozent.
Im Monatsdurchschnitt waren im 1. Halbjahr 2021 in den Thüringer Industriebetrieben 141.000 Personen tätig, 3.930 Personen weniger als 2020, ein Minus von 2,7 Prozent. Dennoch verzeichneten bei den Industriebeschäftigten drei Kreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen geringen Zuwachs. Der Landkreis Gotha verbleib bei plus-minus Null, bei 12.289 Beschäftigten in der Industrie. Den höchsten Rückgang an Arbeitsplätzen verzeichnete der Wartburgkreis mit 666 Personen. Mit 9.701 Beschäftigten gab es im Ilm-Kreis nur einen moderaten Rückgang um 0,5 Prozent.
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Bild: Der Ilm-Kreis musste insbesondere beim Export einen Umsatzeinbruch hinnehmen, hielt aber den zweiten Platz nach dem Landkreis Gotha im Thüringen-Ranking. | © Wolfgang Rauprich