Gewerbeverein Gotha e. V.:

Angesichts des ungebrochenen Runs auf die Universitäten und Hochschulen ist es für Betriebe nicht einfach, Auszubildende zu finden. Deshalb geht die IHK Erfurt in Sachen Berufsorientierung neue Wege.

Im Rahmen des Pilotprojekts „Praxistage“ absolvieren die Jugendlichen der 9. Klassen ausgewählter Schulen an einem Tag in der Woche in selbst ausgewählten Unternehmen ein Praktikum. Dahinter steckt die Idee, dass die Schüler einen größeren Einblick in die Unternehmen und in den Berufsalltag gewinnen sollen als bei üblichen zweiwöchigen Praktika. Die Unternehmen  ihrerseits können die Schüler über einen längeren Zeitraum kennenlernen, soziale Bindungen aufbauen und ggf. die Praktikanten für eine duale Berufsausbildung begeistern. Im Idealfall mündet dies in einem Lehrvertrag.

An diesem Projekt beteiligt sich ab dem Schuljahr 2022/2023 die Staatliche Regelschule “Andreas Reyher” Gotha.

Gemeinsame Kooperationspartner sind das Regionalbüro Gotha der IHK Erfurt, die Stadt Gotha, der Gewerbeverein Gotha, die Agentur für Arbeit sowie die Kreishandwerkerschaft.

Aktuell werden noch Unternehmen gesucht, die Praktikaplätze für die Schüler anbieten. Interessierte Unternehmen können sich gerne im Regionalbüro Gotha melden.

Was ist der Praxistag?

Der Praxistag ist ein Langzeitpraktikum für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 und 9, die den Abschluss Berufsreife anstreben. Die Jugendlichen absolvieren für maximal 1 Jahr einen „Praxistag“ in der Woche in einem Betrieb oder in der Verwaltung. Grundsätzlich können die Schulen dieses Praktikum im zweiten Halbjahr der Klasse 8, im ersten Halbjahr der Klasse 9 oder komplett in der 9. Klasse anbieten.
Die Verknüpfung zwischen schulischem und betrieblichem Lernen sollte dabei so angelegt sein, dass ein Übertritt in die Berufs- und Arbeitswelt möglichst reibungslos erfolgt und den Jugendlichen neue Wege beim Einstieg ins Berufsleben eröffnet werden.

 

Ziele des Praxistags

  • Sammeln von intensiver (Vor-)Erfahrung in Berufsleben, Arbeitswelt, Berufsfeld und Beruf
  • Praxisgebundene berufliche Orientierung
  • Eigenständiges und eigenverantwortliches Lernen
  • Motivationsschub für das Lernen insgesamt
  • Eigenständige Mitarbeit und selbstverantwortliches Arbeiten in den Betrieben
  • Originär und erlebbar vermittelte Erfahrungen der Arbeits- und Wirtschaftswelt
  • Aktive Integration der Schülerinnen und Schüler in den Arbeitsprozess
  • Erwerb von fachlichen Kompetenzen
  • Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen
  • Entwickeln eigener Potenziale, Erkennen persönlicher Neigungen und Stärken
  • Verbesserung der Ausbildungsreife
  • Gezielte und fundiert begründete Berufswahl
  • Häufigere Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis
  • Letztlich eine geringere Abbruchquote während der Ausbildung

 

Vorteile für Ihr Unternehmen

  • Möglichkeit, eine/n Praktikanten/in über einen längeren Zeitraum kennenzulernen und als potenzielle/n Auszubildende/n einzuschätzen
  • Bessere Einschätzung von überfachlichen Qualifikationen, Lern- und Leistungsbereitschaft, Merkfähigkeit, Sorgfalt und Zuverlässigkeit, Ausdauer und Belastbarkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Fleiß und Einstellung zur Arbeit
  • Einarbeitung der Schülerinnen und Schüler mit Blick auf eine mögliche Ausbildung
  • Mitbeeinflussung der Entwicklung der Schüler durch konkrete und kontinuierliche Rückmeldungen an die Schule im Hinblick auf eine ggf. notwendige Aufarbeitung von Lern- oder Verhaltensdefiziten
  • Frühzeitiges Kennenlernen und Einbeziehen des Elternhauses der Praktikanten
  • Frühzeitige Identifikation des Praktikanten mit dem Unternehmen und Kennenlernen von Grundregeln und Verfahrensabläufen, wodurch eine unproduktive Eingewöhnungsphase zu Beginn der Ausbildung entfällt.
  • Schüler müssen sich regelmäßig, und nicht nur zwei Wochen, für den Betrieb empfehlen.
Ansprechpartner:
Frau Anja Wolf
Leiterin IHK – Regionalbüro Gotha
Tel.: 03621 5104040

Bild: Ausbildung in der Schülken Form GmbH in Waltershausen | © Michael Reichel

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