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Mit viel Liebe fürs Detail bewahren Helma Ortmann und ihre Mitarbeiter eine wunderbare alte Handwerkstradition in Thüringen. Wie viel Geduld und Kraft in jeder einzelnen Figur steckt, kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man nicht dort war, die Manufaktur und das Museum besucht hat. Vom Anrühren des Tons bis hin zur fertigen Figur geht viel Zeit und jede Menge Geduld ins Land. Davon konnte sich Landrätin Petra Enders Anfang Mai zum Unternehmensbesuch überzeugen.
Anfang 2021 hat Helma Ortmann die bekannte traditionelle Gartenzwergmanufaktur von Reinhard Griebel übernommen. Hier weht ein frischer Wind, denn viel hat die sympathische junge Frau, deren Mutter aus Gräfenroda stammte, noch vor.
Noch vor dem Kindertag soll auf der Terrasse im beschaulichen Hof der Zwergstatt ein Freisitz entstehen. Besucher sollen sich hier entspannen und stärken können. Doch das ist erst der Anfang. Bis 2023 soll in dem alten Fachwerkhaus, das von 1630 stammt, ein richtiges Café einziehen. Auch eine gläserne Werkstatt soll es geben. Aber auch Kurse für Kinder und Erwachsene kann sich Helma Ortmann gut vorstellen, will es aber langsam angehen.
Helma Ortmann stammt aus Leipzig, hier hat die Bauingenieurin viele Jahre gearbeitet, war als Stuckateurin für den Denkmalschutz tätig, doch nicht nur in der Stadt an der Pleiße, sondern auch in Arnstadt. „Die Arbeit mit den Gartenzwergen ist für mich ein großes Glück, ich liebe es, mit Ton zu arbeiten“, erzählt die Inhaberin, die das alte Handwerk gern für die Nachwelt erhalten möchte. Denn die Gräfenrodaer Manufaktur, die 1874 von Philipp Griebel gegründet wurde, ist die letzte noch in Deutschland erhaltene.
Auch das Museum möchte die 45-Jährige zeitgemäßer gestalten und erweitern. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Neukonzeption“, verrät sie. Unterstützung bekommt sie hier von Sven Berrar. Den Sammler hat es aus dem Saarland nach Gräfenroda verschlagen. Für ihn ist damit ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Schon bei Reinhard Griebel war der heute 37-Jährige oft zu Gast, der schon als Kind von Gartenzwergen fasziniert war. Wenn andere mit Autos oder Baggern spielten, waren es bei Sven Berrar immer nur Gartenzwerge in allen Formen und Größen.
Jetzt arbeitet er hier, restauriert historische Zwerge und seine Führungen durch das kleine, liebevoll geführte Museum muss man erlebt haben. Der Zwergensammler hat nicht nur ein unglaubliches Fachwissen, sondern selbst eine große Sammlung von ca. 3000 Exponaten, die momentan aber noch im Saarland steht. Damit gehört sie in ganz Europa mit zu den größten. Die Zwergenmanufaktur in der Straße „Zum Wolfstal 1“ in Gräfenroda ist in jedem Falle eine Reise wert. Das Museum ist von März bis November geöffnet, jeweils dienstags bis samstags von 9 bis 15 Uhr. Sonntag und Montag ist geschlossen. Weitere Informationen unter www.zwergstatt-graefenroda.de
Bild: Unternehmensbesuch in der Zwergstatt Gräfenroda: Rolf Ortmann mit Landrätin Petra Enders, Kay Tischer, Hauptamtlicher Beigeordneter Ilm-Kreis, und Bürgermeister Dominik Straube | © LRA Ilm-Kreis