Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Auf welchem deutschen Flughafen Sie sich die Zeit bis zum Start auch vertreiben müssen und dabei durch die verschiedenen Geschäfte schlendern – sollten sie einen Shop von Omega besuchen und sich über die gelungene Präsentation der edlen Stücke freuen, so hat großen Anteil daran auch eine Firma aus Arnstadt, nämlich Indoorbau Röhricht mit Sitz in der August-Rost-Straße. Seit Jahren schon baut das Thüringer Familienunternehmen Ladeneinrichtungen für die Schweizer Luxus-Uhrenmanufaktur. Und nicht nur für die Boutiquen am Airport. Im Juli verließ die Einrichtung für eine Omega-Boutique in Bregenz die Produktionshalle. Diese Linie ist eines ihrer Standbeine, ein zweites ist die Ausstattung von Bäckereien.

In beiden Geschäftsfeldern ist das Unternehmen deutschlandweit und in benachbarten EU-Ländern sowie der Schweiz tätig.

Einmal haben wir sogar für eine Bäckerei in Kaliningrad die Ladeneinrichtung geliefert,

erinnert sich Geschäftsführerin Silke Röhricht, die sich um die kaufmännische Leitung kümmert. Doch das sei eine einmalige Sache gewesen. Trotz aller Spezialisierung, natürlich erfüllt das Unternehmen vielfältige Kundenwünsche und hat Einrichtungen für Augenoptik und Arztpraxen beispielsweise gefertigt. Und auch im Bau individueller Einbaumöbel hat sich der Fachbetrieb einen Namen gemacht.

Der Familienbetrieb startete 1949 in Werningsleben (Ilm-Kreis) als Stellmacherei in eine erfolgreiche Zukunft. Der Erfolg war natürlich nicht vorgezeichnet, sondern musste erarbeitet werden. Das war als Handwerksbetrieb in der DDR nicht einfach. Doch auch hier bereits passten sich die Gründer den Notwendigkeiten an. Aus der Stellmacherei entstand eine Tischlerei mit gewohnt breitem Leistungsspektrum: Türen und Fenster, kleine Möbel und vieles mehr und natürlich allerlei Reparaturarbeiten. Mit diesem Angebot startete Röhricht auch in die freie Marktwirtschaft. Und dem Wissen, dass damit der Fortbestand des Handwerksunternehmens keineswegs gesichert ist. Doch Ideen, Innovation und unternehmerischer Mut führten es auf erfolgreichen Weg, der aus dem seit 1997 in Arnstadt beheimateten Unternehmen Indoorbau Röhricht einen geachteten Spezialisten machte.

Heute arbeiten am Produktionsstandort im Gewerbegebiet 23 Mitarbeiter. Auf rund 800 Quadratmeter Produktionsfläche erfüllen sie Kundenwünsche. In mittlerweile vierter Generation führt Marcus Röhricht das Unternehmen, als verantwortlicher Geschäftsführer für die Technische Leitung. Der junge Mann studierte Informatik und sattelte trotzdem später um, um sich fit für die Firmenübernahme zu machen. Ein Schritt, den er nicht bereut hat. Vor einiger Zeit erweiterte der Handwerksbetrieb sein Portfolio. Zum Programm gehört jetzt ein Tiny-Haus, das bei Indoor Röhricht komplett entwickelt wurde. So wurde die Corona-Pause kreativ genutzt. Auf 32 Quadratmeter vereint das kleine Gebäude erstaunlichen Komfort.

Unter den 23 Beschäftigten sind aktuell drei Lehrlinge. Darunter ist mit Alida Wilhelm erstmals eine weibliche Auszubildende im Tischlerhandwerk.

Wir sind sehr stolz auf das Mädchen,

sagt Silke Röhricht. Stolz kann der Familienbetrieb auch darauf sein, dass zu keiner Zeit Mangel an Nachwuchs herrschte.

Wenn Schülern ein Tag im Unternehmen angeboten wird, sind wir stets dabei,

erzählt Marcus Röhricht.

Dann wollen sich immer so um die zehn Mädchen und Jungen über die Möglichkeiten in unserer Firma informieren. Von einigen bekommen wir dann Bewerbungsschreiben.

Bild: Azubine Alida Wilhelm bei Indoorbau Röhricht | © Klaus-Dieter Simmen

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