Thüringer Ministerium für Landwirtschaft und Infrastruktur:
Minister Benjamin-Immanuel Hoff besuchte heute das Forstamt Finsterbergen im Landkreis Gotha: „Zukunftsweisende Maßnahmen im Wald und in der Ausbildung“
Thüringens Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, besuchte heute auf der STADT.LAND.Zukunft Sommertour 2021 das Forstamt Finsterbergen und sprach mit Anwärter:innen auf den gehobenen technischen Forstdienst. „Das Thema Waldumbau wird noch viele Generationen bewegen. Wir brauchen gut ausgebildeten Forstnachwuchs, der die Zukunft unserer Wälder mitgestaltet. Das ist eine große Verantwortung. Denn ihre Aufgabe wird es auch sein, unsere Wälder gegen den Klimawandel zu wappnen und Wege zu finden, klimaresistente Mischwälder zu etablieren, die zugleich wirtschaftlich nachhaltig sind. Die Forstausbildung verdeutlicht exemplarisch die große Bedeutung der Grünen Berufe für unsere Gesellschaft“, sagte Minister Hoff.
Nach den Gesprächen mit den Forstanwärter:innen nahm Minister Hoff gemeinsam mit Vertreter:innen von ThüringenForst an einer Waldexkursion teil, bei der die Themen Sanierung von Käferholz, Wiederbewaldung und Waldumbau im Fokus standen. Im Waldgebiet des Forstamtes Finsterbergen sind, wie in allen Landesteilen, die Schäden durch die Trockenheit der vergangenen Jahre und den damit verbundenen Schädlingsbefall zu beobachten: „Obwohl wir in diesem Jahr mehr Niederschläge haben als in den Vorjahren, ist die Gefahr durch den Borkenkäfer noch nicht gebannt“, so der Minister. „Mit dem Aktionsplan Wald 2030ff hat die Landesregierung jedoch schnell und zielstrebig reagiert. Wir haben die Landesforstanstalt finanziell wesentlich besser ausgestattet und den Personalabbau gestoppt. Bis 2036 investieren wir 165 Mio. Euro zusätzlich, um den notwendigen Waldumbau in allen Waldeigentumsformen umzusetzen. Die Erfolge unseres Rettungsprogramms Wald kann man an den gut laufenden Sanierungsarbeiten hier im Forstrevier sehen.“
Der Forstamtsbereich Finsterbergen ist durch einen hohen Anteil an Privat- und Kommunalwald geprägt. In ganz Thüringen gibt es insgesamt 180.000 Waldbesitzende und der Freistaat ist auf deren Unterstützung beim Beseitigen der Waldschäden und bei der Wiederbewaldung angewiesen. „Nur gemeinsam mit den privaten und kommunalen Waldbesitzenden haben wir eine Chance, den Schädlingsbefall erfolgreich einzudämmen und die Wälder gegen den Klimawandel zu wappnen“, so der Minister. „Deshalb war es nur folgerichtig, die Waldbesitzenden bei diesen Aufgaben stärker finanziell zu unterstützen. Über zwei Förderrichtlinien stellt die Landesregierung für zahlreiche forstwirtschaftliche Maßnahmen im Jahr 2021 nahezu 25 Mio. Euro für die Waldbesitzenden bereit.“
Seit Anfang Juni geht Thüringen zudem als erstes und bisher einziges Bundesland den Weg, Ökosystemleistungen von Wäldern unter besonderer Berücksichtigung der CO2-Bindungsleistung von Wäldern und dem umweltfreundlichen Rohstoff Holz monetär abzugelten. Dafür stehen in diesem Jahr insgesamt 15 Mio. Euro zur Verfügung. „Wir honorieren besonders Waldbestände mit hohem Laubbaumanteil und einer nachhaltig zertifizierten Bewirtschaftung. Mit diesem Anreizsystem erhoffen wir uns für die Wälder eine höhere Klimastabilität. Thüringen nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und befördert die entsprechende Diskussion auf Bundesebene. Die anderen reden über die Honorierung der Klimaschutzleistungen des Waldes. Wir machen es“, betonte Minister Hoff.
Bild: Thüringer Wald | © Regionalverbund Thüringer Wald e. V.