TU Ilmenau:
Die Technische Universität Ilmenau ist an einem großangelegten Forschungsprojekt beteiligt, das Kommunikation von Gesundheitseinrichtungen in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie untersucht. Dabei erforscht die Internationale Forschungsgruppe Krisenkommunikation an der TU Ilmenau erstmals, wie die staatliche Risiko- und Krisenkommunikation in Deutschland auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene koordiniert wird, welche Probleme dabei auftauchen und wie die Schwierigkeiten in Zukunft besser bewältigt werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt an der TU Ilmenau im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ mit 450.000 Euro.
Wie möchten Bürgerinnen und Bürger in Krisenzeiten von Behörden und Medien über die aktuelle Lage ins Bild gesetzt werden? Wie gut werden sie durch die Botschaften von Gesundheitseinrichtungen erreicht? Wie lassen sich Informationen so verbreiten, dass sie zugleich verständlich, glaubwürdig und wirksam sind? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Forschungsprojekt „MIRKKOMM – Multimodalität in der Risiko- und Krisenkommunikation“, das vom Bundesinstitut für Risikobewertung, einer unabhängigen wissenschaftlichen Einrichtung, die die Bundesregierung berät, koordiniert wird.
In den nächsten drei Jahren wird ein interdisziplinäres Forscherteam aus der Kommunikations-, der Politik- und der Rechtswissenschaft sowie der Psychologie und der Informatik Antworten auf diese Fragen finden und Ideen für die Praxis einer effektiven Krisenkommunikation von Gesundheitseinrichtungen in der Zukunft entwickeln. Die Internationale Forschungsgruppe Krisenkommunikation an der TU Ilmenau analysiert Herausforderungen, Strategien, Strukturen und mögliche Verbesserungen der Krisenkommunikation von Bundes- und Landesregierungen, nachgeordneten Behörden und zentraler Organisationen des deutschen Gesundheitswesens. Unter der Leitung des Direktors der Forschungsgruppe, Prof. Martin Löffelholz, untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, mit welchen kommunikativen Herausforderungen staatliche Akteure auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene in Pandemiezeiten konfrontiert sind und welche Strategien daraus für die aktuelle Krisenbewältigung sowie die künftige Krisenkommunikation abgeleitet werden können. „Ebenso schauen wir aber auch ganz konkret, welche Werkzeuge für welche medialen Kanäle – Bürgergespräche, Radio, Fernsehen, Internet usw. – zur Krisenbewältigung eingesetzt werden sollten: konventionelle Informationsangebote wie Broschüren oder auch ganz neue Tools wie Dashboards und neuartige Videoformate“, so Prof. Löffelholz. Dabei betrachtet die Forschungsgruppe sowohl die Perspektive der „Sender“, Behörden und Medien, als auch die der „Empfänger“, der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Neben dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind am MIRKKOMM-Projekt die TU Ilmenau, das Karlsruher Institut für Technologie, die SRH Berlin University of Applied Sciences, die Europa-Universität Viadrina und die Kommunikationsagentur mecom Medien-Communikations-Gesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Deutsche Presse-Agentur, beteiligt. Die wissenschaftliche und praktische Expertise ergänzen renommierte Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, den Niederlanden, den USA und Australien sowie das Robert Koch-Institut, die Bundeszentrale für politische Bildung sowie die Deutsche Presse-Agentur.
Bild: Die TU Ilmenau untersucht Kommunikation von Gesundheitseinrichtungen in Krisenzeiten. | © iStockphoto/Blue Planet Studio
Kontakt:
Prof. Martin Löffelholz, Direktor Internationale Forschungsgruppe Krisenkommunikation
Leiter Fachgebiet Medienwissenschaft
Tel.: 03677 69-4703