Regionalmanagement Thüringer Bogen:

So richtig will die Blüte in diesem Frühjahr noch nicht in Gang kommen. Die kalten Nächte seien hinderlich, sagt Jonas Guckuck. Trotzdem ist er überzeugt, dass der Rhododendron-Garten in Bad Tabarz sich am 13. und 14. Mai in schönster Farbenpracht zeigt. Denn die Organisatoren erwarten zum Rhododendronfest viele Besucher – nicht nur aus Thüringen.

Im vergangenen Jahr verschonten die Frühlingsstürme auch die Anlage am Datenberg nicht. Entwurzelte Bäume stürzten auf Rhododendronbüsche. „Dabei erwischte es zumeist ältere Exemplare“, erinnert sich Guckuck. Unglücklicherweise fegten die Stürme auch noch kurz vor dem Rhododendronfest durch den Garten. Dem Einsatz der Mitglieder des Thüringerwald-Vereins Tabarz 1893 war es zu danken, dass dieses trotzdem stattfinden konnte. „Wir haben in Rekordzeit aufgeräumt.“

Solch ein Kraftakt war in diesem Jahr zum Glück nicht nötig. Dafür konnte auf einer Fläche von rund 700 Quadratmetern neu gepflanzt werden. Nutzbar wurde sie nach Beseitigung der Sturmschäden. Mittlerweile sind 250 Rhododendronarten auf vier Hektar zu bestaunen. „In den vergangenen Jahren haben wir die Anlage durch seltene Gehölze erweitert“, erklärt Jonas Guckuck, „um sie auch außerhalb der Rhododendron-Blütezeit interessant für Besucher zu machen.“   

Die Geschichte des Rhododendron-Gartens in Bad Tabarz beginnt 1998. Die Vorgeschichte jedoch geht viel weiter zurück. Forstmeister Hugo Schneider und Ehefrau Thekla ließen in Erinnerung an ihren Sohn Rudolf, der im 1. Weltkrieg starb, einen Gedenkstein am Datenberg errichten. Zudem initiierten sie die Rudolf Schneider-Kluge Stiftung, deren Zweck es war, „ein Erholungsheim für bedürftige Unteroffiziere und Soldaten, für deren Angehörige und andere Bedürftige“ zu betreiben. Nach zwei Jahrzehnten wurde die Stiftung aufgelöst, das Gelände am Datenberg wurde Eigentum der Gemeinde Tabarz. Fortan blieb es sich selbst überlassen. Jonas Guckuck, Vorstandsmitglied im Thüringerwald-Verein, schlug 1998 vor, sich des Geländes und des Gedenksteines anzunehmen. Damit rannte er offene Türen ein.

Wer will, kann eine Rhododendronpflanze erwerben und sich auf diese Weise im Rhododendron-Garten verewigen. | © Klaus-Dieter Simmen

Das Grundstück wurde nicht nur wieder hergerichtet, dank ABM-Maßnahmen entstanden neue Wege. Bänke wurden aufgestellt, von denen aus sich ein weiter Blick ins Gothaer Land bietet. Und erste Neuanpflanzungen kamen hinzu. „Dann waren die Grundzüge des Parkes zu erkennen“, blickt Guckuck zurück. „Wir stellten Schilder auf, damit die Besucher auch wissen, um welche Art es sich handelt, bügelten Unebenheiten aus und bauten unsere Hütte auf. Anfang Mai 2004 konnten wir dann den Rhododendron-Garten schließlich für die Besucher öffnen.

Und seitdem wird regelmäßig zur Blütezeit in Bad Tabarz am Datenberg gefeiert. So auch in diesem Jahr wieder. Sowohl Samstag als auch Sonntag ist 10 Uhr Gelegenheit, vom Wandertreffpunkt an der Kukuna gemeinsam zum Rhododendron-Garten zu wandern – unter sachkundiger Führung. Im Park selbst erwartet die Besucher musikalische Unterhaltung, von dem Mitgliedern des Thüringerwald-Vereins gebackener Kuchen zum Kaffee sowie deftiges vom Grill.

Bild: Jonas Guckuck wirft einen prüfenden Blick auf die Knospen des Rhododendronstrauches. Bis 13. Mai hofft er auf eine üppige Blüte im Rhododendron-Garten Bad Tabarz. | © Klaus-Dieter Simmen

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