Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft:
Der chinesische Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology Co. Ltd. (CATL) hat in seinem Thüringer Werk heute offiziell mit der Serienproduktion von Lithium-Ionen-Zellen begonnen. Die Produktionsstätte im Industriegebiet „Erfurter Kreuz“ ist die erste von CATL außerhalb Chinas – und aktuell die größte Zellfertigung Europas. Die Produktion von Batteriemodulen am Standort war bereits im dritten Quartal 2021 gestartet. CATL investiert in Thüringen rund 1,8 Milliarden Euro, schafft bis zu 2.000 Arbeitsplätze und peilt hier die Produktion von Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von zunächst 14 GWh pro Jahr an.
Ministerpräsident Bodo Ramelow erklärte: „Batteriezellen sind das Herzstück der Elektromobilität – und damit der Zukunft des Individualverkehrs. Diese Investition, dieses Werk in Thüringen spielt nicht nur eine zentrale Rolle bei der Mobilitätswende, sondern auch bei der Transformation der deutschen und europäischen Autoindustrie. Von Thüringen aus werden in Zukunft alle namhaften Autohersteller mit Batterien beliefert. CATL stärkt damit den Automobilstandort Thüringen und auch nachhaltig das Erfurter Kreuz als größtes Industriegebiet des Freistaats.“
„Für Thüringen ist die Ansiedlung von CATL eine der bedeutendsten Industrieinvestitionen der letzten Jahrzehnte“, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Das Vorhaben könne die Initialzündung für die Entstehung eines „Battery Valley Thüringen“ sein, in dem das Land seine Kompetenzen in der Batterietechnologie von der Forschung bis zur Produktion systematisch ausbaue. So investiert das Land in erheblichem Umfang in den Aufbau entsprechender Forschungsinfrastrukturen rund um die Elektrospeicher – vom künftigen „Batteriecampus“ auf dem Erfurter Kreuz bis hin zum CEEC in Jena und dem Fraunhofer-IKTS in Hermsdorf.
„Die Elektromobilität nimmt Fahrt auf, die Zulassungszahlen klettern stetig nach oben. Mit dem Produktionsstart in der größten Batteriefabrik Europas ist Thüringen ein wichtiger Akteur der nachhaltigen Mobilität in Deutschland. Nicht nur die zentrale Lage war ein großes Plus bei der Entscheidung, sondern das Potential für saubere Energie. Erneuerbare Energien sind die Basis für einen attraktiven Wirtschaftsstandort, zukunftsfeste Arbeitsplätze und mehr Klimaschutz. Wir sind hier in Thüringen auf dem richtigen Kurs“, so Umwelt- und Energieministerin Anja Siegesmund.
Die Ansiedlungsentscheidung von CATL zugunsten Thüringens war im Juli 2018 in Berlin in Anwesenheit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel und des damaligen chinesischen Ministerpräsideten Li Keqiang bekanntgegeben worden. Die Bauarbeiten starteten 2020, im April 2022 erhielt CATL die Genehmigung für die Batteriezellfertigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Im laufenden Jahr soll die Produktion am Standort auf volle Kapazität hochgefahren werden. Zugleich startet auch die Ausbildung von künftigen Batteriespezialisten. Aktuell sind rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei CATL in Thüringen beschäftigt.
Bild: CATL in Arnstadt | © dpa