Ilm-Kreis:

1.134 Kinder und Jugendliche haben sich an der Kinder- und Jugendbefragung des Ilm-Kreises beteiligt, die von November 2023 bis Januar 2024 anonym stattfand. Vollständig ausgefüllt und damit auswertbar wurden die Bögen von 920 Teilnehmern, davon waren 53 Prozent weiblich, 44 Prozent männlich, 1 Prozent divers (bei 2 Prozent fehlte die Angabe zum Geschlecht). Den größten Teil der Teilnehmer machten mit 50 Prozent die 10- bis 15-Jährigen aus, an zweiter Stelle folgten die 15- bis 18-Jährigen mit 34 Prozent.

Im Fokus der Analyse standen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung im Wohnort, aber auch Themen, die die Kinder und Jugendlichen beschäftigen. Die Ergebnisse sollen in den neuen Kinder- und Jugendförderplan einfließen, um interessante Angebote für die jungen Menschen im Ilm-Kreis zu entwickeln.

Die Themen, die die befragten Kinder und Jugendlichen im Ilm-Kreis am häufigsten beschäftigten, sind „Freundschaft“ mit 40 Prozent, Social Media und Internet mit 35 Prozent, Gesundheit und Ernährung mit 31 Prozent, Ausbildung, Studium/Job mit 31 Prozent. 30 Prozent der Teilnehmer gaben an, Probleme mit Schule und Lernschwierigkeiten zu haben, 20 Prozent der Teilnehmer haben Probleme mit Mitschülern und Gleichaltrigen, 14 Prozent haben Probleme mit der Familie.

Hier gilt es, die vorhandenen Angebote der Schulsozialarbeit und der Jugendarbeit weiter bekannt zu machen und die Kinder und Jugendlichen zu bestärken, sie auch zu nutzen.

Die Ergebnisse bestätigen, dass die bestehenden Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe, beispielsweise die Schulsozialarbeit, aber auch die Kinder- und Jugendeinrichtungen, die verschiedene Beratungsstellen sowie die Beratungs- und Hilfsangebote des Jugendamtes notwendig sind und spezifische Angebote vorzuhalten sind. All diese Angebote unterstützen Familien, Eltern sowie Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung von Problemen und helfen in schwierigen Situationen.

Interessant ist, dass 73 Prozent der Teilnehmer sich hauptsächlich über die Eltern informieren, was Neuigkeiten oder interessante Angebote angeht. An zweiter Stelle folgen mit 72 Prozent die Freunde, an dritter Stelle mit 61 Prozent die Schule. Erst auf Platz 4 und 5 kommen Whatsapp (57 Prozent) und Social-Media-Kanäle wie Instagram, Tiktok und Facebook (55 Prozent), 44 Prozent der Teilnehmer gaben Youtube an.

Die Schwelle, einen Jugendclub zu besuchen, ist nach wie vor hoch. 54 Prozent der Teilnehmer kreuzte an, im letzten Jahr keine Jugendeinrichtung besucht zu haben. 50 Prozent der Befragten gaben als Grund für den Nichtbesuch an, dort niemanden zu kennen. 37 Prozent gaben an, dafür keine Zeit zu haben, 34 Prozent verbringen die Zeit lieber mit ihrer Familie. 25 Prozent verbringen ihre Freizeit in Vereinen. 24 Prozent bemängelten, dass die Angebote in den Clubs nicht attraktiv sind.

Von den Kindern, die Jugendclubs besuchen, gehen 25 Prozent mehrmals in der Woche, 20 Prozent mehrmals im Monat, 53 Prozent weniger als einmal im Monat. Die wichtigsten Gründe, die Kinder und Jugendliche zu einem Besuch im Jugendclub motivieren könnten, sind mit 67 Prozent „Freunde treffen“, „sportliche Angebote“ (31 Prozent) und „musikalische Angebote“ (20 Prozent), 18 Prozent der Befragten nannten „gemeinsame Ausflüge“, beispielsweise ins Schwimmbad oder ins Kino.

Grundsätzlich lässt sich aus den Ergebnissen ableiten, dass der bisher beschrittene Weg in der Ausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit im Ilm-Kreis die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt. Zukünftige Aufgabe wird es dennoch sein, attraktive Angebote vorzuhalten und Kinder und Jugendliche über die Möglichkeit der Freizeitgestaltung insgesamt zu informieren und zur Teilnahme zu motivieren. Hierbei ist die Bewerbung der Angebote auch wieder gezielter auf Eltern (als Informationsquelle Nummer 1 von Kindern und Jugendlichen) auszurichten.

Bild: Umfrage | © pixabay

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