Stadt Gotha:

„The House of Saxe-Gotha. Princely Crown of Europe“ – Erstmals englische Ausgabe von „Das Haus Sachsen-Gotha. Die Fürstenkrone Europas“ erschienen

Was liest der englische Tourist, wenn er nach Gotha kommt? Bisher gibt es nicht viele Publikationen, aber das wird sich ab heute ändern. Im Jahr 2023 war aus der Feder von Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch im Kunstverlag Josef Fink das Buch „Das Haus Sachsen-Gotha. Die Fürstenkrone Europas“ erschienen. Darin erzählt das engagierte Gothaer Stadtoberhaupt die Geschichte der fürstlichen Familie, die einst die Geschicke der Stadt Gotha leitete.

Alles beginnt im 10. Jahrhundert mit der alten Grafenlinie von Wettin, diese verbündete sich früh durch Hochzeit von Dietrich dem Bedrängten (1162-1221) mit Jutta von Thüringen (1184-1236) und erwarb dadurch Herrschaftsansprüche rund um Gotha. Diese konnte deren Sohn Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meißen (1215-1288) im Jahr 1247 auch durchsetzen. Übrigens hat die bekannte Autorin Sabine Ebert diesem Markgrafen in ihrem neuesten Buch „Der Silberbaum“ ein literarisches Denkmal gesetzt.

Das Haus Sachsen-Gotha gründet 1640 Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha-Altenburg (1601-1675), der mit allen seinen regierenden Nachkommen und deren Ehefrauen in Zeichnungen von Natali Schmidt im Buch vertreten ist. Kurz und bündig balanciert Kreuch durch die Lebensstationen der Regenten, hält fest, was heute noch an diese erinnert und setzt dazwischen Bilder der Bauten, die die Zeit noch heute etwas widerspiegeln. Mit einem Stammbaum von Graf Dedo I. von Wettin (960-1009) bis Herzog Ernst den Frommen wird deutlich, wie sich das Gothaer Geschlecht durchgesetzt hat. Heute gibt es neben dem Haus Sachsen-Weimar-Eisenach von den ernestinischen Linien nur noch die Nachkommen des Hauses Sachsen-Gotha, die heute die Familiennamen von Sachsen-Coburg und Gotha, von Sachsen-Meiningen und von Sachsen-Altenburg tragen.

„Es ist die Geschichte einer alten Familie, die Gotha und Thüringen prägte. Diese wollte ich kurz und prägnant festhalten, denn am Ende habe ich sogar festgestellt, dass Herzog Ernst und seine Nachkommen uns die „Sieben Weltwunder der Ernestiner“ schenkten. Dies wären die größte frühbarocke Schlossanlage, das älteste funktionstüchtige Theater des Barock, die erste barocke Version einer protestantischen Schlosskirche, die wertvollste herzogliche Bibliothek, eine Kunst- und Wunderkammer im originalen Rahmen, das prächtigste Münzkabinett und eine atemberaubende Parklandschaft.

Das Buch, welches besonders um den englischen Touristenmarkt werben soll, wird in ganz Europa, aber besonders in Großbritannien, in Belgien und im „Gotha adelt“-Laden sowie allen guten deutschen Buchhandlungen zum Preis von 7,50 Euro vertrieben.

Gothas berühmtester Buchtitel „Die Häschenschule“ feiert 100. Geburtstag – Oberbürgermeister Knut Kreuch gratuliert mit einer Buchlesung im Cineplex-Kino

Gründonnerstag, den 28. März 2024, 10 Uhr, liest Knut Kreuch im Cineplex Gotha, Gartenstraße 31, für die Gothaer Kindergärten „Die Häschenschule“. Traditionell besucht das Gothaer Stadtoberhaupt seit achtzehn Jahren an diesem Tag einen Kindergarten, doch wegen des einmaligen Jubiläums entstand die neue Idee, vor einer größeren Kinderschar die Ostergeschichte aus Gotha zu erzählen.

Als der junge Lehrer Albert Sixtus (1892-1960) im Jahr 1922 im sächsischen Kirchberg die Verse zu einer Geschichte verfasste, die er dann „Die Häschenschule“ nannte, wollte er mit dieser Geschichte seinen Schülern Lebensweisheiten aufgeben über das Verhalten von Kindern gegenüber Eltern, Lehrern, Erwachsenen und Gleichaltrigen. Da gibt es Hinweise zu Ordnung und Sauberkeit, zum Verhalten auf dem Schulweg, zum Blick in die Natur oder zur Achtung gegenüber dem Lehrerberuf. Angeregt werden in Versen Kreativität und Wissbegierde, Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme, aber auch Kunstfertigkeit, Pausendisziplin sowie Kameradschaft und Musikalität. Selbst die sportliche Betätigung kommt nicht zu kurz. Alfred Hahn`s Verlag in Hamburg entdeckt die Aktualität der Verse und gibt sie 1923 dem damals bereits bekannten Berliner Karikaturisten Fritz Koch-Gotha zur Illustration. Der macht sich sofort ans Werk und es entstehen neben dem Titel fünfzehn farbige Bildtafeln mit Hasen-Geschichten. Vor genau 100 Jahren erscheint das Buch zu Ostern auf dem Büchermarkt und ist seit einhundert Jahren untrennbar mit dem Osterfest verbunden. Fritz Koch-Gotha illustrierte nicht nur das berühmteste Bilderbuch zur Osterzeit, nein, sein Name auf dem millionenfach gedruckten Buchcover sorgte auch dafür, dass Gotha zu Ostern gehört, wie das Christkind zum Weihnachtsfest.

Fritz Koch wurde am 5. Januar 1877 in Eberstädt bei Gotha geboren und fügte in seiner Berliner Zeit, um sich zu unterscheiden von Namensvettern, den Namen der Stadt Gotha an. Seine Familie zog 1884 nach Gotha in die Uelleber Straße. Hier besuchte er die Schule, legte das Abitur am Gymnasium ab und ging 1895 zum Studium. Auf dem Familiengrab seiner Eltern auf dem Gothaer Hauptfriedhof wurde nach seinem Tod am 1. Juni 1956 in Rostock eine Gedenktafel angebracht.

Fritz Koch-Gotha hat viele Bücher illustriert und insbesondere für Zeitschriften Karikaturen entworfen. Am berühmtesten wurde er jedoch mit dem Kinderbuch „Die Häschenschule“, das in keinem Kinderzimmer in Deutschland fehlen sollte. Übrigens ist das Buch im Laufe von einhundert Jahren auch in englischer, italienischer, französischer, chinesischer, japanischer Sprache und sogar in Latein erschienen.

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