Ilm-Kreis:
Gesellschaftliche und soziale Prozesse haben die Lebenswelten von Kindern und ihren Familien in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Je nach Lebenssituation unterscheiden sich Alltagsrhythmen, familiäre Generationsbeziehungen, häusliche und außerhäusliche Spiel- und Lernumwelten, Zugangs- und Teilhabemöglichkeiten an sozialen und kulturellen Bildungsmöglichkeiten z. T. massiv. Damit einher gehen die wachsenden Anforderungen an die Eltern: angefangen von der bestmöglichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis hin zum Wunsch nach bestmöglicher Erziehung und Bildung und materieller Absicherung, um den Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
„Kindertageseinrichtungen sind vor diesem Hintergrund ein wesentlicher Faktor, um Belastungen und Ungleichheit zu verringern und die Lebensbedingungen aller Familien zu verbessern. Auch, wenn die Bedingungen in den Familien einen wesentlich stärkeren Einfluss auf die kindliche Entwicklung haben, kommt den Kindertageseinrichtungen eine große Bedeutung zu, denn immer mehr Kinder verbringen ihre Zeit in Kitas“, betonte Landrätin Petra Enders am 28. Februar zur Übergabe von insgesamt 15 Zertifikaten zur „Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen“ im Landratsamt. Die Urkunden wurden nach erfolgreich abgeschlossener Weiterbildung an die Qualitätsbeauftragten von Kindertagesstätten in Arnstadt, Ilmenau, Geraberg, Martinroda, Gräfinau-Angstedt und Elgersburg übergeben.
Die Qualifizierungsreihe, die von Jugendamtsmitarbeiterin Josefine Bähr, zuständig für die Fachberatung von Kitas, kostenfrei für die Kindertagesstätten durchgeführt wurde, ist inzwischen fest etabliert. Mittlerweile ist dies der dritte Kurs, in dem neben Leitungskräften auch Stellvertreterinnen und Qualitätsbeauftragte der Einrichtungen geschult wurden, um für die Kinder in den Kitas eine Umgebung zu bieten, die anregend und herausfordernd ist und in der sie sich wohl und sicher fühlen. Insgesamt wurden seit Beginn der Kurse im Jahr 2017 48 pädagogische Fachkräfte durch das Jugendamt geschult.
Der Kurs umfasste acht ganztägige Veranstaltungen, die von Kita-Fachberaterin Josefine Bähr, die über die entsprechende Qualifikation verfügt, vorbereitet und durchgeführt wurden. Dabei wurden Inhalte und Methoden zur Steuerung von Qualitätsentwicklungsprozessen vermittelt, die im Anschluss durch Praxisaufgaben mit den jeweiligen Teams vor Ort umgesetzt wurden. In allen Phasen der Weiterbildung erfolgte eine intensive Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Jugendamt des Ilm-Kreises. Die Weiterbildung bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aber auch den passenden Rahmen, um sich fachlich strukturiert zu den Herausforderungen des pädagogischen Alltags auszutauschen.
Herzlich dankte Landrätin Petra Enders den Trägern der Kitas, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Teilnahme ermöglicht haben und hofft, dass der Prozess in den Einrichtungen fortgeführt wird. „Die Kita-Fachberatung steht weiter als Unterstützung zur Verfügung“, betonte sie und verwies auf weitere Veranstaltungen in diesem Rahmen: So wird ab April ein weiterer Kurs zur Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte stattfinden.
Bild: Die Qualitätsbeauftragten und Vertreter der Träger der Kitas, die an der Weiterbildung teilgenommen haben, mit Landrätin Petra Enders. | © LRA Ilm-Kreis