Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Christiane und Jan Heller sind mit ihren Enkelkindern an diesem Samstag zum Jagdhaus Gabelbach gekommen. Das seien jetzt die Kleinen, sagt Frau Heller, zuvor habe man schon mit den jetzt größeren Enkelkindern kaum eine Veranstaltung verpasst, wenn Kicki zum Waldabenteuer gerufen hat. „Hier gibt es immer spannende Geschichten, was den Kindern riesige Freude bereitet. Und nebenbei lernen sie ganz viel über den Wald“, freut sie sich. Corona hat dem ebenfalls einen Riegel vorgeschoben. Doch das Projekt ist viel zu wichtig, um es nicht wiederzubeleben, fanden die Partner.

Und diese sind der Thüringenforst, die Fachhochschule Erfurt mit dem Fachbereich Forstwirtschaft, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und die Stadt Ilmenau. Unter diesem Dach haben drei Studentinnen das Projekt wieder mit Leben gefüllt, nämlich Lisa Groh, Lena Jung und Gina Kaufhold. Schmackhaft hat es ihnen Erik Findeisen gemacht, der eine Professur an der FH in Erfurt hat und als einer der geistigen Väter von Kickis Waldabenteuer gilt. Eine erste Veranstaltung hat es bereits vor einigen Wochen gegeben. Da erlebten die Kinder zwei spannende Stunden zum Thema Forstwirtschaft heute und früher, wobei bei den Kleinen Ausdauer gefragt war, als sie mit der Handsäge Holzscheiben abtrennen durften.

Am 21. Oktober wurden die Mädchen und Jungen mit dem Thema Jagd vertraut gemacht. Klar, dass dabei auch ein Blick ins Museum des Jagdhauses geworfen werden durfte. Gina zeigte nicht nur, wie früher gejagt wurde, sondern zog als ausgebildete Jägerin aus ihrem Rucksack nach und nach all die Dinge, die sie bei der Jagd begleiten. Jäger Neitzke von der Jagdschule Langer Berg unterstützte diesmal das Trio bei ihrer waldpädagogischen Arbeit. Er hatte Trophäen mitgebracht und Kästen, in denen die Kinder die unterschiedlichsten Dinge aus dem Wald ertasten konnten. Und natürlich waren auch Jagdhunde und ihre Fähigkeiten zu bestaunen, die wichtigsten Begleiter der Jäger.

Jagd ist ein Thema, das polarisiert. Die Studentinnen machten deutlich, dass Jagd eine wichtige Schutzfunktion für den Wald hat. Das Thema hatten sie sich ausgesucht, „weil es jahreszeitlich einfach gut passt“, sagt Lisa Groh. „Die Jagdsaison hat ihre Hauptzeit, die Drückjagden beginnen. Das bekommen die Kinder in Ilmenau, die ja durchaus näher mit dem Wald verbunden sind wie die in Erfurt, schon mit. Und da dachten wir, wäre es wichtig, Wissen rund um dieses Thema zu vermitteln.“

Das gelang auch mit Spielen, bei denen sich die Kleinen so richtig austoben konnten. Unter anderem musste ein „Rudel Wölfe“ ein einzelnes „Reh“ jagen und am Ende einkesseln. Das erwies sich als gar nicht so einfach und ziemlich kräftezehrend für beide Parteien. Unterm Strich stand nach zwei Stunden fest: Die Kinder haben wieder viel gelernt, diesmal über die Jagd und ihre Bedeutung für den Wald. Und sie hatten zudem eine ganze Menge Spaß.

Bild: Kickis Waldabenteuer | © Klaus-Dieter Simmen

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