Regionalmanagement Thüringer Bogen:

Einstmals wird die Strecke 370 Kilometer umfassen, einmal um den ganzen Thüringer Wald herum, immer am Waldsaum entlang. Das verspricht Wege längs schöner Natur und vielerlei Entdeckungen in hübschen Dörfern. Bis es allerdings möglich sein wird, den Freistaat auf diese Weise zu erleben, muss noch mancher Kilometer Radweg gebaut werden. Doch die betroffenen Landkreise sind längst auf gutem Wege. Mitte September konnte im Ilm-Kreis die Teileinweihung vorgenommen werden, nämlich in Gräfenroda-Dörrberg.

Ilm-Kreis Landrätin Petra Enders erinnerte zu diesem Anlass daran, dass die Umsetzung dieses ehrgeizigen Planes ein langwieriger Prozess ist. Als sie 2012 ihren Dienst antrat, waren die ersten Absprachen gelaufen und erste konkrete Schritte wurden unternommen. „Und das erforderte einen großen Kraftakt“, sagt Enders, „und diesen zu stemmen, haben viele Partner beigetragen.“  Von 2016 bis ins nächste Jahr wird die Waldrandroute im Ilm-Kreis auf 32 Kilometern zwischen Pennewitz und Frankenhain verwirklicht. Das klinge nicht nach sonderlich viel, doch dahinter verbergen sich elf Bauabschnitte. Drei naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen beziehungsweise Ersatzmaßnahmen mussten umgesetzt werden, so die Landrätin. Um all das zu realisieren, musste der Ilm-Kreis mehr als 1,3 Millionen Euro investieren. Mit rund einer Million Euro förderte die Thüringer Aufbaubank über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ die Maßnahme. Sie bedankte sich nochmals bei den betreffenden Gemeinden. „Denn diese mussten das Vorhaben mit Eigenanteilen unterstützen, um die Förderung möglich zu machen.“

Im August vergangenen Jahres weihten die Verantwortlichen im Moortal zwischen Ilmenau-Roda und Elgersburg den letzten der elf Bauabschnitte ein. Seitdem können Radtouristen von Saalfeld bis Eisenach durchgehend Thüringen entdecken. Nun ist auf den 32 Kilometern auch die Ausstattung und Wegweisung fertiggestellt. Radfahrer finden auf dieser Strecke im Ilmkreis sechs überdachte Sitzgruppen, nämlich oberhalb von Frankenhain, in Gräfenroda-Dörrberg, in Geraberg, im Wald am Abzweig nach Geschwenda, in Gehren am Kindergarten und in Jesusborn am Wanderparkplatz. Dort haben die Radfahrer nicht nur Gelegenheit zur Rast, sondern können sich auf Info-Tafeln über Sehenswürdigkeiten in den Gemeinden informieren. Hinzu kommt jeweils eine Wanderkarte mit dem Höhenprofil. Sechs weitere Tafeln dieser Art gibt es in Ilmenau und seinen Ortsteilen sowie in Elgersburg am Bahnhof.

Die Wegweisung erscheint auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, da stellenweise rote Zahlen angebracht sind. „Diese Ziffern gehören zum Programm ‚Radeln nach Zahlen‘, das im nächsten Jahr abgeschlossen und damit nutzbar ist“, verspricht Petra Enders. Mit dieser Knotenpunktwegweisung solle sichergestellt werden, dass die Radtouristen auch ohne Kartenmaterial auf dem richtigen Weg zum Ziel gelangen. „Was für Thüringen einmalig ist, hat sich in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen längst bewährt“, so die Landrätin.

Dominik Straube, Bürgermeister der Landgemeinde Geratal, stellte fest, dass die Nutzung des Radweges deutlich zugenommen hat. Das sei eine erfreuliche Entwicklung, von der die Gemeinden an der Waldrandroute profitieren.

Bild: Waldrandroute | © Klaus-Dieter Simmen

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