Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee überreichte am 14.08.2018 den Zuwendungsbescheid für das künftige Regionalmanagement Ilm-Kreis und Landkreis Gotha.

Im Landratsamt Ilm-Kreis überreichte Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, am gestrigen Nachmittag einen Zuwendungsbescheid über 600.000 Euro an die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders und den Landrat des Landkreises Gotha, Onno Eckert. Die Fördermittel dienen dem Aufbau und der laufenden Arbeit eines gemeinsamen Regionalmanagements der beiden Nachbarkreise. Die Förderperiode reicht zunächst bis ins Jahr 2021. Danach sind weitere zwei aufeinanderfolgende Verlängerungen der Förderung um je drei Jahre möglich.

Regionalwirtschaftliches Entwicklungskonzept als Kern der Zusammenarbeit

Die beiden Landkreise haben bereits 2017 mit Hilfe der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) ein Regionalwirtschaftliches Entwicklungskonzept als Grundlage für das künftige Regionalmanagement erarbeitet. Seit dem Jahr 2008 besteht eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der Wirtschaftsregion Erfurter Kreuz, zu der auch die Landeshauptstadt Erfurt gehört. Auch konnten die zwei ersten Mitarbeiterinnen vorgestellt werden. Als weitere Gäste nahmen unter anderem Sabine Wosche, Geschäftsführerin der LEG Thüringen, Helmut Marx, Erster Beigeordneter des Landrats des Landkreises Gotha, Ute Bönisch, Leiterin des Büros der Landrätin des Ilm-Kreises sowie Dr. Thomas Scheller, Sachgebietsleiter Wirtschaft und Infrastruktur im Landratsamt Ilm-Kreis teil.

Angesichts der guten Zusammenarbeit der zwei Mittelthüringer Landkreise betonte Wirtschaftsminister Tiefensee, dass das Land keine Absichten mehr hege, die Kreisgrenzen in Thüringen zu ändern. Das neue gemeinsame Regionalmanagement solle jedoch als Vorbild und Anregung an die jeweiligen Akteure für künftige Kooperationen unter weiteren Kreisen dienen. Besonders hob er das Regionalwirtschaftliche Entwicklungskonzept als vorbildlich hervor. In den vier Handlungsschwerpunkten des Konzepts gehe es um die Entwicklung einer modernen Infrastruktur, um das Anliegen, Wirtschaft und Forschung gemeinsam zu denken, um die Gewinnung von Fachkräften und Unterstützung von Nachfolgeregelungen in hiesigen Unternehmen sowie um die Qualität weicher Standortfaktoren, die für Fachkräfte zunehmend zum Entscheidungsfaktor werden.

Landrätin Petra Enders unterstrich die Bedeutung des gemeinsamen Regionalmanagements als wichtigen Schritt für eine noch bessere Entwicklung der Nachbarkreise. Sie hob dabei die Industriegroßfläche „Erfurter Kreuz“, das größte Gewerbegebiet Thüringens, als entscheidendes Bindeglied zwischen dem Landkreis Gotha und dem Ilm-Kreis hervor. Die Infrastrukturverbesserung sah sie dort als Zukunftsaufgabe, insbesondere bei der Erweiterung des Schienenverkehrs und des Radverkehrs, aber auch einer besseren Koordinierung des ÖPNV, um das Gebiet vom Individualverkehr zu entlasten. Als weiteres großes Anliegen nannte sie den Aufbau eines Service- und Transferzentrums, das die Verbindung zwischen Industrie und Forschung in der Praxis umsetzen soll. Die beiden Landkreise würden dafür die besten Bedingungen bieten.

Wirtschaftsförderung als persönliches Anliegen

Die Wirtschaftsförderung nannte Landrat Onno Eckert als eines seiner wichtigsten persönlichen Anliegen im neuen Amt. Er ist seit Anfang Juli Landrat in Landkreis Gotha, er wurde in der Stichwahl vom 29. April 2018 gewählt. Eckert betonte, dass der Blick über Kreisgrenzen hinaus dringend geboten sei, zumal sich Wirtschaft in einem größeren Rahmen abspielt, in dem Verwaltungsgrenzen eine eher geringe Rolle spielen. Bemerkenswert sei das Projekt des kreisübergreifenden Regionalmanagements vor allem durch die im Regionalkonzept verankerte Integration von Wirtschaft und Wissenschaft.

Das Regionalmanagement Ilm-Kreis/Landkreis Gotha wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert. Zu den Förderinstrumenten gehört auch das Regionalbudget, das zusätzlich beantragt werden kann, um konkrete Maßnahmen des Regionalwirtschaftlichen Entwicklungskonzepts umzusetzen. Dazu gehören unter anderem der Aufbau von Kompetenzzentren, Gewerbeflächenentwicklung, Einrichtung von Internetportalen und Marketingmaßnahmen. Das Regionalmanagement wird bis 2021 mit 800.000 Euro ausgestattet. 600.000 Euro steuerte der Freistaat aus der Gemeinschaftsaufgabe bei, den Rest tragen die beiden Landkreise. Dr. Scheller dankte schließlich der LEG für die Unterstützung bei der Erarbeitung des Regionalkonzepts.

Weitere Infos: Regionalmanagement

Bild: Übergabe Förderbescheid von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee an die Landräte Petra Enders und Onno Eckert | © Wolfgang Rauprich

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