TU Ilmenau:

Die Teilnehmer des Thüringer Regionalen Innovationsprogrammes „TRIP“ präsentierten ihre Geschäftsideen. Unter den Siegern ist auch ein Projekt der TU Ilmenau.

Seit November 2021 ist das Thüringer Regionale Innovationsprogramm „TRIP“ mit der „Class 21/22“ wieder in vollem Gange. In dieser Zeit haben die teilnehmenden Gründer und Gründerinnen im Rahmen des TRIP-Programms an ihren Geschäftsmodellen gearbeitet. In individuellen Beratungen wurden die Strategien der Start-ups ganz genau unter die Lupe genommen und die nächsten Schritte für die Weiterentwicklung identifiziert. Beim TRIP-Demo Day am 17. März 2022 haben die 13 Start-ups aus Thüringen nun ihre Projekte präsentiert. Neun Projekte erhielten Tickets für die finale Programmphase, bei der sie auf die Finanzierung durch einen Investor vorbereitet werden. Darunter ist auch das Projekt „NOVU“ der TU Ilmenau zur radiologischen Früherkennung von Brust- und Lungenkrebs, welches im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZ) ansässig ist.

Weitere Teams der finalen TRIP-Class neben dem Projekt „NOVU“ sind:

  • Coachwhisperer GmbH aus Jena
  • ConnCons GmbH aus Radebeul
  • IDloop GmbH aus Jena
  • Janova GmbH aus Jena
  • LOKK UG aus Weimar
  • Revincus GmbH aus Jena
  • Taskcards aus Schmalkalden
  • 4Pilots UG aus Jena

Alle diese Projekte verfügen über besonders erfolgversprechende Geschäftsmodelle. Sie werden in den nächsten drei Monaten intensiv beim Feinschliff ihres Konzeptes begleitet und auf die Finanzierung durch einen Investor vorbereitet. Den Höhepunkt bildet dann die Präsentation bei den Investor Days Thüringen am 14. und 15. Juni 2022 in Erfurt – eine einzigartige Gelegenheit, das Geschäftskonzept rund 600 Akteuren der internationalen Start-up-Community, Investoren und Innovatoren vorzustellen.

Das Thüringer Regionale Innovationsprogramm TRIP wurde 2019 vom Thüringer Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) ins Leben gerufen, um die besten Startbedingungen für junge Unternehmen in Thüringen zu schaffen und Innovationen zu beschleunigen. Mit Workshops und Coachings sowie einem großen Netzwerk von Investoren und Unternehmen begleitet das TRIP jedes Jahr innovationsgetriebene Projekte und Start-ups mit dem Ziel, sie für Investoren interessant zu machen. TRIP ist branchenoffen und richtet sich an alle Gründer und Jungunternehmen, die sich mit neuen Ideen, Produkten und Prozessen auf etablierten Märkten behaupten oder neue erschließen wollen, egal, ob in der Vorgründungsphase oder bereits gegründet. TRIP ist eine Initiative der STIFT im Rahmen des Projektes ThEx innovativ. ThEx innovativ wird im Zeitraum seit 2015 vom Thüringer Wirtschaftsministerium mit insgesamt 3,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Landesmitteln gefördert.

Das Projekt „NOVU“ der TU Ilmenau

NOVU entwickelt eine innovative Lösung für die Früherkennung von Brust- und Lungenkrebs für die Radiologie, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Dafür erhielt das Projekt 2021 ein EXIST Gründerstipendium, um seine Forschung und Entwicklung voranzutreiben. Mit ihrer Lösung wollen Dr. Sherief Emam und sein Team die Arbeit von Radiologen weltweit verbessern. Das Gründungsteam NOVU setzt sich aus Absolventen der TU Ilmenau zusammen und ist mit Fachleuten aus den Bereichen der Wirtschafts-, Kommunikations- und Ingenieurwissenschaften interdisziplinär aufgestellt. Zusätzlich erfährt das dreiköpfige Kernteam Unterstützung von Medizinern, ihrem Mentor Prof. Thomas Grebel, Leiter des Fachgebiets Wirtschaftspolitik der TU Ilmenau, und durch die Berater des Ilmkubator Gründerservice, Jan Radicke und Stefanie Freitag. NOVU-Projektleiter Dr. Sherief Emam sagt hierzu: „Gemeinsam mit einem internationalen Team aus Ärzten und Partnern aus der Wirtschaft arbeiten wir insbesondere daran, unsere Algorithmen möglichst passend auf die Bedürfnisse von Radiologinnen und Radiologen zuzuschneiden.“

Die Idee entstand aus der Beobachtung, dass die Zahl der radiologischen Untersuchungen (zum Beispiel MRT- und CT-Aufnahmen) in den europäischen Ländern stärker ansteigt als die Anzahl der Radiologen. Die derzeitigen manuellen Diagnosemethoden führen in dieser Situation zu einer signifikanten Erhöhung der Arbeitsbelastung der praktizierenden Radiologen und damit auch zu Diagnosefehlern. Die innovative Software-Lösung von NOVU setzt genau an diesem Punkt an und will durch die Reduzierung und Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben das Wohlbefinden von Ärzten und Patienten unterstützen. Dafür nutzt das Team verschiedene KI-Modelle, um krebsartige Läsionen zu identifizieren, die Patientenanamnese zu analysieren und die Berichterstellung zu automatisieren. So soll die Effizienz der Krebserkennung erhöht und den Arbeitsablauf der Radiologen optimiert werden, ohne dabei an Zuverlässigkeit der Diagnosen zu verlieren.

Bild: NOVU-Projektteam: Rebeca Munteanu, Projektleiter Dr. Sherief Emam und Rachit Gupta (vorn v. l.), unterstützt von Ilmkubator-Projektkoordinator Jan Radicke, Mentor Prof. Thomas Grebel und TGZ-Geschäftsführer Rüdiger Horn (hinten v. l.) | © TU Ilmenau

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